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Digitalisierung im Notfall- und Krisenmanagement

Digitalisierung im Notfall- und Krisenmanagement: Die Rolle moderner Softwarelösungen für effektives Notfall- und Krisenmanagement

Unternehmen, Behörden und Organisationen müssen sich in einer zunehmend komplexeren Welt auf unterschiedlichste Notfall- und Krisenszenarien vorbereiten. Dabei stehen stets drei Schutzziele im Vordergrund: der Schutz von Leben, der Umwelt und der Sachwerte. Um diese Aufgaben zu bewältigen, setzen viele Betriebe auf moderne Softwarelösungen, die den gesamten Prozess des Notfall- und Krisenmanagements – von der Vorbereitung über die Bewältigung bis hin zur Auswertung – digital unterstützen und abbilden.


STATUS QUO IM NOTFALL- UND KRISENMANAGEMENT

Im Ernstfall zählt jede Minute. Alarm- und Meldewege müssen funktionieren, Entscheidungsprozesse greifen, und relevante Informationen sollten für alle Beteiligten möglichst schnell verfügbar sein.

  • Steigende Komplexität: Ob Naturkatastrophen, großflächige Stromausfälle oder Cyberangriffe – Notfälle und Krisen können in unterschiedlichsten Formen auftreten und erfordern flexible, gut aufeinander abgestimmte Gegenmaßnahmen.
  • Hohe Kommunikations- und Dokumentationsanforderungen: An vielen Ereignisfällen sind nicht nur interne Teams, sondern auch (Aufsichts-)Behörden und weitere Interne und externe Stakeholder beteiligt. Eine lückenlose Dokumentation sämtlicher Schritte ist daher unverzichtbar.
  • Knappe Zeitfenster: Um Menschenleben zu schützen, Umweltschäden zu begrenzen und Sachwerte zu erhalten, müssen Informationen in Echtzeit verfügbar sein und kompetent bewertet werden.

Bis heute werden diese Aufgaben in vielen Bereichen mit analogen Werkzeugen bewältigt (z. B. Papierordner und Checklisten). Obwohl diese Methoden in bestimmten Situationen durchaus Vorteile besitzen (z. B. Unabhängigkeit von IT), zeigen sich ihre Grenzen besonders deutlich, wenn Anforderungen schnell und flexibel angepasst oder große Datenmengen verarbeitet werden müssen. Hier kommen digitale Softwarelösungen ins Spiel.


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VORTEILE UND NACHTEILE KLASSISCHER UND DIGITALER SYSTEME

Klassische (papierbasierte) Systeme

Vorteile:

  • Eingespielte Abläufe: Oft über Jahrzehnte hinweg erprobt.
  • Unabhängig von IT: Bei Strom- oder Internetausfällen weiterhin nutzbar.
  • Hohe Akzeptanz bei traditionellen Teams: Geringe digitale Hürden.


Nachteile:

  • Aufwendige Aktualisierung: Änderungen müssen manuell in allen Dokumenten eingepflegt werden.
  • Unübersichtliche Dokumentation: Nachverfolgbarkeit von Verantwortung und Maßnahmen oft erschwert.
  • Eingeschränkte Vernetzung: Informationsweitergabe in Echtzeit ist nur sehr begrenzt möglich.


Digitale Systeme

Vorteile:

  • Echtzeit-Informationen und schnelle Aktualisierung: Lageänderungen, Checklisten oder Handlungsempfehlungen sind sofort für alle sichtbar.
  • Automatisierte Dokumentation und Reporting: Lückenlose Nachverfolgung aller Schritte.
  • Verbesserte Zusammenarbeit über Cloud-Plattformen: Zentrale Kommunikation aller Beteiligten, unabhängig von Ort und Gerät.
  • Analysen und Auswertungen: Unterstützung bei kontinuierlicher Prozessverbesserung.


Nachteile:

  • Abhängigkeit von IT-Infrastruktur: Bei Strom-, Server- oder Internetausfällen ist ein Fallback-System nötig.
  • Höhere Implementierungskosten: Neue Lizenzen, Schulungen und ggf. neue Hardware können Initialinvestitionen erfordern.
  • Datenschutz und IT-Sicherheit: Erhöhter Schutzbedarf bei sensiblen Daten, Risiko von Cyberangriffen.
  • Akzeptanzbarrieren: Skepsis gegenüber digitalen Tools erfordert begleitendes Change-Management.

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TYPISCHE KERNFUNKTIONEN MODERNER SOFTWARELÖSUNGEN

Am Markt erhältliche Softwarelösungen bieten heute eine breite Palette an Funktionen, die helfen, Notfälle und Krisen systematisch zu bewältigen. Dabei decken sie den gesamten Managementkreislauf ab: Vorbereitung, Erkennung, Alarmierung, Bewältigung, Dokumentation und Analyse. Im Folgenden ein Überblick, wie diese Funktionen konkret aussehen können:


1. Digitales Notfall- und Krisenhandbuch und Szenarienverwaltung

  • Zentrale Ablage relevanter Dokumente: In einer übersichtlichen Datenbank sind Notfallpläne, Kontaktdaten und Checklisten gebündelt.
  • Individuell anpassbare Handbücher: Jeder Betrieb oder jede Organisation kann eigene Pläne und Prozesse hinterlegen und jederzeit aktualisieren.
  • Szenariobasierte Module: Bei bestimmten Vorfällen (z. B. Naturkatastrophe, Cyberangriff, Chemieunfall) werden automatisch passende Hilfsmittel und Prozesse vorgeschlagen.


2. Alarmierung und Benachrichtigung

  • Mehrkanal-Alarmierung: Automatische Benachrichtigung per E-Mail, SMS, App oder Telefon, um relevante Akteure schnell zu erreichen.
  • Eskalationsstufen und Rollenverteilung: Das System erkennt, wenn eine Meldung unbeantwortet bleibt, und informiert im nächsten Schritt weitere Personen.
  • Schnittstellen zu externen Einrichtungen: Möglichkeit, Meldungen an offizielle Warnsysteme, Rettungsleitstellen oder Behörden weiterzuleiten.


3. Echtzeit-Lagebilder und Dashboards

  • Visuelle Darstellung der Situation: Einsatzorte, Wetterdaten, Sensormeldungen und weitere Faktoren werden in einer gemeinsamen Lageübersicht zusammengeführt.
  • Priorisierung von Maßnahmen: Anhand von Statusanzeigen und klar zugewiesenen Verantwortlichkeiten lassen sich offene, laufende und abgeschlossene Aufgaben effizient verfolgen.
  • Anbindung externer Datenquellen: Einbindung von Geoinformationssystemen, um etwa Evakuierungszonen oder Störfallbereiche exakt darzustellen.


4. Aufgaben- und Ressourcenmanagement

  • Transparente Aufgabenverteilung: Jede Beteiligte bzw. jede Einheit sieht ihre Aufgaben und Fristen auf einen Blick.
  • Kontinuierliche Aktualisierung: Neue Informationen oder geänderte Ziele werden sofort integriert, Doppelarbeit so weit wie möglich vermieden.
  • Ressourcenübersicht: Verfügbarkeit von Personal, Betriebsmitteln, Schutzkleidung, Einsatzfahrzeugen oder externen Dienstleistern wird in Echtzeit sichtbar.


5. Dokumentation und Reporting

  • Automatisierte Protokollierung: Alle Maßnahmen werden mit Zeit- und Userstempel hinterlegt und lassen sich später detailliert nachvollziehen.
  • Revisionssichere Archivierung: Das System erstellt nach Abschluss eines Vorfalls einen umfassenden Bericht mit allen relevanten Informationen.
  • Individuell anpassbare Auswertungen: Von der kurzgefassten Lageübersicht bis zum umfangreichen Abschlussbericht ist vieles auf Knopfdruck verfügbar.


6. Planspiele und Trainings

  • Digitale Simulationen: Verschiedene Notfall- und Krisenszenarien können realitätsnah durchgespielt werden, um Abläufe zu trainieren.
  • Identifikation von Lücken: Engpässe im Prozess und Defizite im Wissen werden schnell ersichtlich, was eine gezielte Nachschulung erlaubt.
  • Kontinuierlicher Verbesserungsprozess: Erkenntnisse aus Simulationen und realen Einsätzen fließen in neue oder verbesserte Handlungsanweisungen ein.

Dashboard für Notfall- und Krisenmanagement: Übersichtliches Dashboard der Software „Notfall- und Krisenmanager“ mit zentralen Informationen und schnellen Zugriffen auf alle relevanten Funktionen für eine effektive Krisenbewältigung.

Bildquelle: Beispiel einer Softwarelösung im Notfall- und Krisenmanagement - „Der Notfall- und Krisenmanager“ von SIUS Consulting (www.nkm-software.de)


HERAUSFORDERUNGEN BEI DER DIGITALISIERUNG

Die Einführung einer digitalen Notfall- und Krisenmanagement-Plattform bringt zahlreiche Chancen mit sich, sollte jedoch gut vorbereitet werden:


1. Kulturwandel und Akzeptanz

  • Die Umstellung von Papierordnern zu digitalen Plattformen erfordert Offenheit, Schulung und regelmäßige Pflege.
  • Teams müssen über die Vorteile informiert und bei der Einführung eng begleitet werden.


2. Datenschutz und IT-Sicherheit

  • Gerade bei sensiblen Daten zu Personen oder Betriebsgeheimnissen sollte hohe Priorität auf den Schutz vor Cyberangriffen gelegt werden.
  • Regelmäßige Sicherheitsupdates und Audits sind elementar, um das Vertrauen in das System zu bewahren.


3. Finanzielle und personelle Ressourcen

  • Anschaffungs- und Schulungskosten müssen einkalkuliert werden, wobei sich die Investitionen langfristig meist durch Effizienz- und Sicherheitsgewinne auszahlen.
  • Fachpersonal zum Betrieb und zur Wartung der Systeme ist ein entscheidender Faktor für den langfristigen Erfolg.


4. Hybridansatz für den Notfall

  • Trotz Digitalisierungsbestrebungen ist es ratsam, eine analoge Alternative als „Fallback“ bereitzuhalten.
  • Ebenso sollten entsprechende Notfallroutinen bestehen, um Ausfällen in der digitalen Infrastruktur präventiv zu begegnen.


AUSBLICK: WO GEHT DIE REISE HIN?

Angesichts des wachsenden Anspruchs an das Notfall- und Krisenmanagement – etwa durch Klimaextreme, Globalisierung und digitale Bedrohungen – werden Softwarelösungen weiter an Bedeutung gewinnen. Zentral ist hierbei das Wechselspiel zwischen Mensch und Technik:

  • Künstliche Intelligenz und prädiktive Analysen: Große Datenmengen können analysiert und Trends frühzeitig erkannt werden, um präventive Maßnahmen einzuleiten.
  • Automatisierte Warnsysteme: Sensoren und IoT-Geräte liefern Echtzeitinformationen über kritische Zustände (z. B. drohende Überschwemmungen oder Gasaustritte).
  • Cloud- und Mobilzugriff: Um im Ernstfall rasch reagieren zu können, werden Cloud-Dienste und mobile Endgeräte verstärkt eingebunden, so dass Teams jederzeit und überall Zugriff auf aktuelle Lagebilder haben.
  • Fokus auf Datensicherheit: Mit steigender Digitalisierung nimmt auch die Gefahr von Cyberangriffen zu. Zukünftige Lösungen werden noch intensiver in Verschlüsselungs- und Sicherheitsmaßnahmen investieren.


FAZIT

Die Digitalisierung im Notfall- und Krisenmanagement ist weit mehr als nur ein technischer „Nice-to-have“-Aspekt. Der Schutz von Leben, Umwelt und Sachwerten wird dadurch deutlich effektiver und ressourcenschonender, wenn Systeme richtig eingesetzt und die Anwender entsprechend geschult werden. Zwar weisen analoge Lösungen einige Vorzüge auf (z. B. Unabhängigkeit von IT), aber sie geraten bei komplexen und rasanten Ereignisfällen an ihre Grenzen.


Die am Markt erhältlichen Softwarelösungen bieten eine umfassende Bandbreite von Funktionen – angefangen bei digitalen Notfall- und Krisenhandbüchern, automatischer Alarmierung und Echtzeit-Lagebildern bis hin zu Planspielen und automatischer Dokumentation. Wer in eine solche Lösung investiert, sollte jedoch den organisatorischen Wandel nicht unterschätzen und stets einen Notfallplan parat haben, falls die IT-Infrastruktur einmal versagen sollte.


Kurzum: Zukunftsorientiertes Notfall- und Krisenmanagement ist ohne Digitalisierung kaum mehr denkbar. Dennoch bleibt der Faktor Mensch entscheidend. Nur durch fachgerechtes Training, Erfahrung und umsichtiges Handeln entfalten digitale Systeme ihren vollen Nutzen und sichern nachhaltig den Schutz von Leben, Umwelt und Sachwerten.


Mit freundlicher Unterstützung vom Notfall- und Krisenmanager (Software für Notfall- und Krisenmanagement) von SIUS Consulting (hier mehr erfahren).

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