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Artikel zum Thema

Krisenstabsbesetzung

Krisenstabsbesetzung optimieren: Warum Rollenkenntnis der Schlüssel für erfolgreiches Notfall- und Krisenmanagement ist

In einer Welt, die ständig von vielfältigen Herausforderungen und unvorhersehbaren Ereignissen geprägt ist, ist ein funktionierendes Notfall- und Krisenmanagementsystem von essenzieller Wichtigkeit. Ein wesentlicher Bestandteil, der zu einer effektiven Krisenbewältigung beiträgt, ist die Krisenstabsbesetzung oder vielmehr die Kenntnis der einzelnen (potenziellen) Krisenstabsmitglieder über ihre Rolle und die damit verbundene Verantwortlichkeit in Ereignissituationen.


Krisenstabsmitglieder sind eine speziell, meist im Vorfeld, zusammengestellte Gruppe aus Personen innerhalb des Betriebs oder teilweise auch mit externer Unterstützung, die im Ereignisfall koordiniert handelt, um ein Ereignis zu bewältigen und Schäden zu minimieren.

Was alle Krisenstäbe unabhängig von ihrer Form immer gemeinsam haben sollten, ist, dass es klar definierte Rollen und Verantwortlichkeiten gibt.


DIE BEDEUTUNG DER ROLLENKENNTNIS IM KRISENMANAGEMENT

In Krisensituationen ist eine klare Rollenverteilung von entscheidender Bedeutung. Jede Person im Krisenstab/Krisenstabsraum muss genau wissen, welche Aufgaben ihr zugewiesen sind, welche Befugnisse, Entscheidungen und Weisungen damit in Krisensituationen einhergehen und wie sie mit anderen Mitgliedern des Stabs interagieren soll.

Nur die klare Kenntnis und Verinnerlichung der eigenen Rolle und deren Handlungsrahmen ermöglicht es den Krisenstabsmitgliedern, effektiv zusammenzuarbeiten, Entscheidungen schnell zu treffen und angemessen auf Ereignisse zu reagieren.


Eine der größten Herausforderungen im Krisenmanagement ist jedoch oft die Unsicherheit darüber, wer welche Rolle übernimmt und welche Aufgaben zu erledigen sind. In Stresssituationen kann es leicht zu Verwirrung und Fehlkommunikation kommen, wenn Rollen nicht klar definiert oder gar falsch besetzt sind.


Bei der Besetzung eines Krisenstabs sind mehrere wichtige Faktoren zu berücksichtigen, um sicherzustellen, dass die Gruppe effektiv arbeiten und eine Lage erfolgreich bewältigen kann. Dazu zählen u. a. die Auswahl der richtigen Personen nebst Stellvertreterregelungen, die nicht nur nach Hierarchie, sondern nach Fachkompetenz und Kenntnissen ausgewählt werden sollten, eine klare Rollenverteilung innerhalb des Stabes und die konkrete Festlegung von Entscheidungs- und Weisungsbefugnissen im Vorfeld. Um sich diesen Herausforderungen zu stellen, sind zielgruppenspezifische Schulungen und Hilfsmittel wie Rollenkarten äußerst nützlich.


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ROLLENKARTEN ALS HILFSMITTEL

Sogenannte Rollenkarten sind visuelle Darstellungen der Rollen und Verantwortlichkeiten jedes Mitglieds im Krisenstab. Mit „Rollenkarten“ lassen sich die wesentlichen Aufgaben, Befugnisse und Verantwortlichkeiten jedes Einzelnen übersichtlich und verständlich zusammenfassen.


Rollenkarten können als Tischaufsteller im Krisenstabsraum platziert werden. Somit ist für alle Personen auf Anhieb ersichtlich, welche Rolle (Funktionsbezeichnung) die jeweilige Person einnimmt (in Sichtweite der anderen Personen am Tisch) und was die wesentlichen Aufgaben, Befugnisse und Verantwortlichkeiten des Krisenstabsmitglieds sind (in eigener Sichtweite). Somit kann sich jeder Einzelne seiner Rolle bewusst werden und es wird für alle Personen im Raum ersichtlich, für welche Funktion gegebenenfalls noch eine Besetzung fehlt.


Durch die Verwendung von Rollenkarten können Missverständnisse vermieden und die Effizienz des Krisenstabs deutlich verbessert werden. Denn Rollenkarten gewährleisten, dass alle Krisenstabsmitglieder und etwaige Dritte auf einen Blick erkennen, welches Mitglied welche Rolle/Funktion innehat, um Doppelarbeiten und Missverständnisse zu vermeiden.


ZIELGRUPPENSPEZIFISCHE SCHULUNGEN SIND UNVERZICHTBARE GRUNDVORAUSSETZUNG ALS VORBEREITUNG AUF DIE EIGENE ROLLE.


VERINNERLICHUNG DER ROLLE: MEHR ALS NUR KENNTNIS

Es ist wichtig zu betonen, dass die Rollenkenntnis mehr als nur das Lesen einer Karte umfasst. Jedes Teammitglied muss die eigene Rolle vollständig verinnerlichen und verstehen, wie sie sich in die Gesamtdynamik des Krisenstabs einfügt. Dies erfordert eine kontinuierliche Schulung und Vorbereitung, um sicherzustellen, dass alle potenziellen Krisenstabsmitglieder in der Lage sind, unter Druck angemessen zu handeln. Schulungen sollten zielgruppenspezifisch, professionell aufbereitet und didaktisch fundiert sein. Dieses Erfordernis sollte sich in einem Schulungs- und Übungskonzept widerspiegeln, das unter anderem die geschulten Inhalte, die Kompetenz des Referenten, den Teilnehmerkreis, die zeitliche Intensität, die Häufigkeit der Durchführung sowie etwaige Feedbackmöglichkeiten umfasst.


Zielgruppenspezifische Schulungen, die auf das eigene Rollenverständnis und die Fähigkeiten abzielen, sollten nicht nur Wissen zum Notfall- und Krisenmanagementsystem, den Unterlagen und der Stabsarbeit im Allgemeinen vermitteln, sondern dieses Wissen insbesondere durch Anwendungsfälle und praktische Übungen im Hinblick auf die Tätigkeiten im Ereignisfall vertiefen. Dadurch kann jedes Stabsmitglied seine Aufgaben unter Berücksichtigung der jeweiligen Rechte und Pflichten effektiv ausführen. Nur so erlangen die Krisenstabsmitglieder Selbstvertrauen in ihre Fähigkeiten und werden somit handlungssicher.


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HANDLUNGSSICHERHEIT ERLANGEN!

Letztendlich ist eine klare Rollenverteilung und die Verinnerlichung der damit einhergehenden Verantwortung der Schlüssel zur erfolgreichen Bewältigung von Notfällen/Krisen jeglicher Art.


BEISPIELHAFTE INHALTE VON ZIELGRUPPENSPEZIFISCHEN SCHULUNGEN

ROLLE: „PROTOKOLLIERUNG“

THEORIETEIL:

  • Bedeutung der Dokumentation
  • Techniken und Werkzeuge zur effizienten und rechtssicheren Protokollierung
  • Datenschutz, Vertraulichkeit und sichere Handhabung von sensiblen Informationen
  • Erstellung und Management von Aktionslisten und Entscheidungsdokumenten
  • Kommunikative Fähigkeiten
  • Stress- und Zeitmanagement


PRAXISTEIL:

  • Übungen zur schnellen und präzisen Erfassung von Informationen
  • Anwendung oder Entwicklung von Protokollvorlagen, die in verschiedenen Krisenszenarien verwendet werden können
  • Umgang mit digitalen Dokumentationswerkzeugen
  • Analyse von Beispielprotokollen und Diskussion über Verbesserungsmöglichkeiten




ROLLE: „VISUALISIERUNG“

THEORIETEIL:

  • Bedeutung der Lagevisualisierung
  • Datenaufbereitung
  • Grundprinzipien und Techniken zur effektiven Visualisierung von Kriseninformationen
  • Einsatz von Software und Tools zur Datenvisualisierung
  • Erstellung von Lagekarten und Entscheidungsdiagrammen
  • Wichtigkeit der visuellen Kommunikation für die Entscheidungsunterstützung


PRAXISTEIL:

  • Praktische Sessions zur Erstellung von Visualisierungen anhand von Echtzeitdaten
  • Gruppenarbeiten zur Verbesserung der visuellen Darstellung komplexer Situationen
  • Analyse und Verbesserung von Visualisierungsbeispielen
  • Effektive Präsentationstechniken
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