Die Anforderungen an Menschen und Maschinen wachsen stetig – mehr Leistung, mehr Qualität, schnellere Reaktion und all dies zu einem erschwinglichen Preis. Wie lässt sich frühzeitig den steigenden Anforderungen, erhöhten Materialkosten und dem Fachkräftemangel entgegenwirken? Eine nachhaltige Lösung ist der Einsatz von robotischen bzw. KI-basierten Systemen und das Neudenken von Sicherheitskonzepten – effizient und zukunftssicher.
Das Miteinander von Menschen und (Sicherheits-)Technik in der Umsetzung von ganzheitlichen Schutzkonzepten wird nicht erst seit den Zeiten des Kalten Krieges gelebt. Immer mehr technische Möglichkeiten – Bodycams, KI-basierte Analysesoftware etc. – finden den Weg in die Sicherheitsbranche, die seit Jahren boomt und das auch in Krisenzeiten. Was dabei aber gerne vergessen wird, ist die Tatsache, dass auch der Sicherheitssektor von den obigen Problemen – und noch dazu dem Niedriglohnsektor und der „Schlechtmachung“ der Dienstleistung – betroffen ist. Aber wie lässt sich die Qualität der Sicherheit deutlich verbessern?
Problemstellung 1: FREIGELÄNDEÜBERWACHUNG
Überlastete Lieferketten sorgen für ein enormes Logistikaufkommen, Staus und Unmengen an Gütern in „Warteposition“ vor Häfen, Bahnknotenpunkten, auf LKW-Warteplätzen oder an Transitübergängen. Bisher genutzte und meist bestens ausgeleuchtete kameraüberwachte Stellflächen müssen erweitert oder teures Gut dort abgestellt werden, wo es eben keinen vorab geplanten Schutz gibt. Eine „schnelle und effiziente“ Lösung zur Absicherung derartiger Bereiche stellen autonome mobile Roboter dar, welche in existierende Schutzkonzepte eingebunden werden. Diese sind flexibel und können je nach Nutzfläche ihre Routinen anpassen und lassen sich nicht von Hemmnissen wie Wasserflächen, Treppen, schwierigem Untergrund, engen Durchlässen, Dunkelheit, schlechtem Wetter usw. aufhalten. Ein klarer Pluspunkt für Sicherheitsunternehmen, welche dies erkannt haben und auf integrierte robotische Lösungen setzen.
Problemstellung 2: DIGITALE EMPFANGSDIENSTE
Wenn man an Stau denkt, kommen einem aktuell auch Bilder von riesigen Warteschlangen auf Flughäfen in den Sinn. Tausende Passagiere harren meist stundenlang ohne aktuelle Informationen aus und können von den wenigen Bediensteten des Bodenpersonals nicht adäquat betreut werden. Der verständliche und daraus resultierende Unmut könnte problemlos vermieden werden, wenn man statt ausfallbelastetem menschlichem (emotional belegbarem) Personal stets einsatzbereite entsprechende digitale Empfangsdienste/Roboter nutzt, die individuell mit Informationen bespielt werden können und allein durch ihre Optik und „Neuartigkeit“ Interesse (ohne Emotionen) wecken.
Problemstellung 3: ÜBERSICHT BEI GROSSVERANSTALTUNGEN
Nach jahrelanger „Abstinenz“ aufgrund der pandemischen Lage finden seit einigen Monaten wieder Veranstaltungen statt. Ob nun politische, wirtschaftliche, kulturelle oder sportliche Großevents, all diese Veranstaltungen werden in Punkto „Sicherheit“ wesentlich umfassender betrachtet als früher. Sicherheitskonzepte, welche banal ausgedrückt auf einen einfachen Zaun um das Areal und 2 Objektschützer am Tor setzen, genügen längst nicht mehr. Künftig kommen auch in diesen Einsatzbereichen immer flächendeckender hochmoderne Drohnentechnologien zum Einsatz, um beispielsweise strafbare Handlungen besser detektieren zu können. Fliegende autonome robotische Systeme gewähren den Verantwortlichen eine unvergleichliche Übersicht und somit eine blitzschnelle Reaktionsfähigkeit auf sich anbahnende Ereignisse oder akute Vorkommnisse. Erfahrenes Sicherheitspersonal kann seine Stärken in der Personenkontrolle und eben dort einsetzen, wo es auf menschliche Softskills ankommt statt auf „kalte“ Logik.
Problemstellung 4: ÜBERWACHUNG VON KONTROLLPUNKTEN
Die aktuelle Erdgaskrise zeigt deutlich, wie abhängig unsere modernen Gesellschaften von der permanenten Verfügbarkeit von Energie, Wärme und Wasser sind. Zwar sorgen eng verstrickte kontinentale Versorgungsnetze für Stabilität, doch nicht umsonst wird von „kritischer Infrastruktur“ gesprochen. Fallen Knotenpunkte aus, sind Engpässe in versorgten Gebieten bis hin zum Totalausfall denkbar. Daher wird dem Schutz von kritischen Infrastrukturen sowie Kommunikations-, Leit- und Kontrolleinrichtungen eine besondere Aufmerksamkeit zuteil. Potenzielle physische Probleme müssen vorab detektiert werden, um Ausfälle verhindern zu können, und dies auch an abgelegenen Orten, bei jedem Wetter, rund um die Uhr. Das akkurate Erfassen von Messwerten, die kontinuierliche Ablesung und Interpretation von Anzeigen, das routinierte Ablaufen von Kontrollpunkten, die Rund-um-die-Uhr Kontrolle von Parametern wie Temperatur, Gaszusammensetzung etc. erledigen dabei mehr und mehr ausdauernde KI-gesteuerte Robot-Systeme.
Digitalisierung ist nicht länger nur ein „hohles“ Schlagwort, sondern bereits in vielen Facetten der Sicherheitsbranche erprobte Realität. Denn so wie sich die Welt beständig verändert und Innovationen Einzug halten, muss und wird sich auch die Sichtweise der Dienstleister und Kunden verändern. Derzeit sind solche KI-basierten Systeme zum Großteil in Deutschland nur als Testversion im Einsatz, da ein Umdenken in Richtung „Effizienz“ und „Digitalität“ erst noch stattfinden muss und sich die neuen Technologien vielfach erst bewähren müssen. Doch wer heute schon dabei ist, solche Systeme für seine Einsatzzwecke in Erwägung zu ziehen, kann die Zukunft von morgen mitbestimmen!
TYPISCHE FRAGEN ZUM EINSATZ VON „SICHERHEITSROBOTERN
Ersetzen „Sicherheitsroboter“ menschliches Wachpersonal?
Alle Komponenten eines modernen Sicherheitskonzepts (baulich, technisch, personell und organisatorisch) kommen entsprechend ihrer Stärken zum Einsatz. Und so wie robotische Systeme mit Ausdauer, verbesserter Sicht, Rundumblick usw. zu glänzen vermögen, bringen Menschen Softskills wie Intuition, Persönlichkeit, Erfahrung und Charme ins Spiel. ZUDEM GILT UNUMSTÖßLICH: WENN ES DARAUF ANKOMMT, ENTSCHEIDET DER MENSCH, NICHT DIE MASCHINE.
Wie intelligent sind „Sicherheitsroboter“?
Prinzipiell erledigen „Sicherheitsroboter“ einprogrammierte Aufgaben verlässlich zu 100 %. Doch auch wenn die mechanischen Kollegen dank einer Mischung aus cleveren Algorithmen und KI-Software bereits über sehr fortschrittliche Lernfähigkeiten verfügen, ist deren Denkvermögen nicht mit dem menschlichen vergleichbar. Vielmehr ist es so, dass „Sicherheitsroboter“ immer besser werden in dem, was sie tun sollen – effizientere Wege wählen, präziser agieren, verlässlich(-er) funktionieren. WICHTIGE SELBSTSTÄNDIGE ENTSCHEIDUNGEN OHNE MENSCHLICHES ZUTUN KÖNNEN UND SOLLTEN SIE AUCH IN ZUKUNFT NICHT TREFFEN.
Sind „Sicherheitsroboter“ teuer?
Auch diese Frage lässt sich nicht pauschal beantworten. Um einen Vergleich zu ermöglichen, stellt man meist den monatlichen Aufwand und die Kosten eines Sicherheitsmitarbeiters den Miet- und Servicegebühren passender robotischer Lösungen gegenüber. Raten Sie mal, wer dabei „gewinnt“?
Wie lange können „Sicherheitsroboter“ am Stück eingesetzt werden?
Die reine Laufzeit hängt vom Modell ab, dessen Fortbewegungsart, Antrieb, Gewicht, Ausrüstung und natürlich vom Gelände und den herrschenden klimatischen Bedingungen. Je nach Einsatzzweck kommen kleinere, aber sehr schnell aufladbare Akkus oder besonders ausdauernde zum Einsatz. Da sich alle „Sicherheitsroboter“ selbstständig zur Ladestation begeben und diesen Rhythmus mit ihren Routinen abstimmen, sind Rund-um-die-Uhr-Überwachungen möglich.
Sind „Sicherheitsroboter“ für Menschen gefährlich?
Dank bewusst begrenzter Einsatzgeschwindigkeiten, Onboard-KI-Routinen und 360°-Rundumsicht weichen „Sicherheitsroboter“ Hindernissen wie Menschen und Tieren aus, behalten diese auch im Alarmfall nur mittels Sensorik und Kameras „im Auge“ und nehmen keine Verfolgung auf. „Sicherheitsroboter“ verfügen nicht über Manipulatoren oder gefährliche Gegenstände und bedrohen – allen Science-Fiction-Filmen zum Trotz – niemals Personen.
Welche Software wird zum Einsatz von „Sicherheitsrobotern“ benötigt?
Um perfekt miteinander zu kommunizieren und zu agieren, nutzen „Sicherheitsroboter“ die Plattformlösungen von „Security Robotics“. Je nach Anzahl, Art und Typ der vernetzten Systeme kommen modulare und skalierbare Tools, Protokolle und Schnittstellensoftware zum Einsatz mit dem Ziel, eine intuitive Mensch-Maschine-Nutzung zu ermöglichen.
Können „Sicherheitsroboter“ gehackt und übernommen werden?
Jegliche vernetzte Hard- und Software und insbesondere Sicherheitstechnik ist Manipulationsversuchen ausgesetzt. Daher werden kompromisslos „State-of-the-Art-Techniken“ verwendet, um diesen vorzubeugen.
Können bestehende Kameras weiterverwendet werden?
Fest installierte Kameras mit festem starrem Blickwinkel oder festgelegten Schwenkbereichen müssen beim Einsatz von robotischen Systemen nicht ausgetauscht werden. Ihrer klaren Aufgabe, problembehaftete Punkte eines Areals bestmöglich im Blick zu behalten, kommen sie auch weiterhin nach: nur in Zukunft vernetzt mit mobilen Komponenten, den neuen Roboter-Kollegen.
„SICHERHEITSROBOTER“ UND DATENSCHUTZ
Bei „Sicherheitsrobotern“ handelt es sich aus rechtlicher Sicht um mobile Kameras. Für im europäischen Wirtschaftsgebiet tätige Unternehmen – wie beispielweise „Security Robotics“ – ist die Europäische Datenschutzgrundverordnung (EU-DSGVO) verpflichtend. Deren klare und strenge Rechtsgrundlagen bestimmen das Handeln und Wirken auch beim Einsatz von „Sicherheitsrobotern“, beim Umgang mit Video- und Sensordaten, deren verschlüsselter Übertragung usw. Datenschutzrechtlich müssen innerbetrieblich also nur die bestehenden Vorgaben und Richtlinien um diese Art der mobilen Kamerasysteme erweitert werden.
Dieser Artikel ist mit freundlicher Unterstützung von Aleksej Tokarev entstanden, Geschäftsführer der Security Robotics – Development & Solutions GmbH, dem Anbieter von maßgeschneiderten autonomen Roboterlösungen für eine Vielzahl von Einsatzbereichen.